September 2024 – Der Banknotenkrimi von Halberstadt

September 2024 – Der Banknotenkrimi von Halberstadt

01.09.2024

In den Jahren 1990-1991 lagerte die Staatsbank Berlin 376 Tonnen Ost-Banknoten in einer Stollenanlage bei Halberstadt im Harz ein. Dort sollten sie verrotten und vermodern. Aber wie wir heute wissen, kam es anders.

Auf Sammlerbörsen tauchten ab 2001 muffige Geldscheine auf. Darunter zwei Banknoten, die nie verausgabt wurden; ein 200,- und 500,- Markschein. Diese wurden 1985 von der ehemaligen Staatsbank für einen eventuellen Krisenfall mit der Nato gedruckt.

Sammler zahlten für das „Scheine-Pärchen“ zwischen 300,- bis 900,- D-Mark. Im Juli 2001 wurden zwei Männer auf frischer Tat ertappt. Sie waren durch einen Lüftungsschacht in den Stollen eingestiegen. Im Rucksack hatten sie bankfrische 200,- und 500,- Markscheine. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ließ 2002 alle Banknoten in einer Abfallvernichtungsanlage bei 1200 Grad verbrennen. Die Banknoten waren dank der gleichmäßigen Temperatur im Stollen nicht verrottet. Die Diebe wurden zu Haftstrafen verurteilt.

Der abgebildete 500,-Mark-Schein zeigt auf der Rückseite das ehemalige Staatsratsgebäude der DDR.

Sammler, deren Ostbanknoten vielleicht ein wenig muffig riechen, können davon ausgehen, dass sie den Weg von Halberstadt in die jeweiligen Alben gefunden haben.

© Foto und Text: Geldgeschichtlicher Verein Niederrhein e.V. – Norbert Müller

Museum rund ums Geld
Geldgeschichtlicher Verein Niederrhein e.V.
Am Kerkend 7 (ehemalige Villa Kunterbunt)
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Norbert Müller
Mitglied bei den Rheinischen Münzfreunden, der Deutschen Numismatischen Gesellschaft, Gesellschaft für internationale Geldgeschichte

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