November 2023 – Ich bin doch nicht Krösus…

November 2023 – Ich bin doch nicht Krösus…

01.11.2023

Erfinder des ersten und einzigen Münzsystems der griechischen Welt

König Kroisos von Lydien (561 -546) war so  reich, dass sein Name bis heute für unermesslichen Reichtum steht. Die Münzen von ihm bestanden aus Elektron (eine natürlich vorkommenden Mischung aus Gold und Silber) sowie aus Silber. Das Elektron  fand er im Fluss Paktolos, an dessen Ufern die lydische Hauptstadt Sardes lag.  Daraus ließ er sogenannte Stater und Siklos herstellen.  Diese Bezeichnungen sind  griechische Gewichtsbezeichnung und bedeutet abwägen. Der Wert dieser beiden  Metalle Gold und Silber waren aufeinander bezogen.  Seine ovalen Metallplättchen waren beidseitig gestempelt. Auf der Vorderseite zwei Tierköpfe, auf der Rückseite zwei Inkubien (Quadrate). Als Tierköpfe sind ein Löwe und ein Stier zu sehen. Der Löwe steht symbolisch für das Metall Gold und für den Himmelskörper Sonne, der Stier symbolisch für das Metall Silber und für den Mond.

Auch heute finden wir zwei  Tiere, den Bullen und den Bären,  an der Frankfurter Börse. Dabei steht der Bulle für steigende, der Bär für fallende Aktienkurse.

Mit der Stempelung der Plättchen wurde die Gültigkeit der  Münzen garantiert und gewährt. Von dem Begriff „gewährt“ ist die heutige Währung abgeleitet. Und damit die gesetzliche Zahlungskraft unseres Geldes.

Im Museum ist ein Silbersiklos mit einem Gewicht von 5,3 Gramm und ein vierundzwanzigstel  Silberstater mit einem Gewicht von 0,41 Gramm zu bestaunen. Die größten Stater hatten ein Gewicht von 10,7 Gramm.

König Kroisus war seiner Zeit weit voraus. Er hatte erkannt, das Geld Vertrauenssache ist. Seine Münzen garantierten dies und die Wirtschaft im damaligen Sardes und darüber hinaus florierte.

© Foto und Text: Geldgeschichtlicher Verein Niederrhein e.V. – Norbert Müller

Museum rund ums Geld
Geldgeschichtlicher Verein Niederrhein e.V.
Am Kerkend 7 (ehemalige Villa Kunterbunt)
46509 Xanten-Wardt


Museumsleitung:
Norbert Müller
Mitglied bei den Rheinischen Münzfreunden, der Deutschen Numismatischen Gesellschaft, Gesellschaft für internationale Geldgeschichte

Kontakt
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