Der evangelische Pfarrer und Schulinspektor Ernst Senckel aus dem Dorf Hohenwalde (heute ein Stadtteil von Frankfurt/Oder) richtete bereits um 1867 eine Schulsparkasse ein. Er wurde zum Wegbereiter des Schulsparens in Deutschland. In einer Satzung für Schulsparkassen aus dem Jahre 1896 steht: „Mitglieder der Kasse können nur Schulkinder durch Einzahlungen werden. Diese müssen monatlich mindestens 10 Pfennig betragen….“
Die Firma Hänel & Schwarz aus Berlin baute in den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts selbstquittierende mobile und stationäre Sparautomaten. In der Werbung der Firma heißt es: “ Der Sparautomat ist als mechanische Annahmestelle von Spareinlagen geeignet (….), sich Sparern oder solchen, die es werden sollen, in empfehlender Erinnerung zu bringen und durch Bieten einer bequemen Spargelegenheit auf sie anregend und erzieherisch zu wirken.
Für die Automaten gab es entsprechende Sparquittungskarten mit Unterteilungen von 5, 10 oder 20 Feldern. Nach Einwurf des Spargroschens (Der Volksmund hat daraus gemacht „Der Groschen ist gefallen; man hat etwas verstanden“), einschiebens der Karte und Drehen an einer Kurbel erhielt der Sparer*in einen entsprechenden Stempel auf der Karte. War diese abgestempelt wurde diese bei der jeweiligen Sparkasse abgegeben und der gesparte Geldbetrag dem Schulsparbuch gutgeschrieben.
Schulen hatten entsprechende SchulsparlehrerInnen. Am Tag der Sonderausstellungseröffnung „70 Jahre Deutsche Mark“ 2018 berichtete die ehemalige Schulsparlehrerin Margit Oesterling aus Wesel als Zeitzeugin über diese Zeit.
© Foto und Text: Geldgeschichtlicher Verein Niederrhein e.V. – Norbert Müller