Eine Porzellanschnecke erobert die Welt
Bis heute ist das Gehäuse der Kaurischnecke (Monetaria moneta) die geographisch am weitesten verbreitete Währung der Weltgeschichte und mit über 3500 Jahren auch die Älteste Währung. Die Menschen sahen sie wegen ihrer glänzenden Oberfläche stets als etwas Wertvolles und Besonderes an. Sie war auf fast allen Erdteilen anzutreffen. Bereits ab dem Jahre 1650 v. Chr. wurden Kauris in China als Belohnung übereignet. Der letzte „Bezahlvorgang“ fand 1960 statt. Unsere Nachbarn, die Niederländer machten in diesem Jahr eine Expedition in ihre ehemalige Kolonie nach Indonesien. Dann kam der Zahltag für die Sherpas. Die Niederländer zückten ihre Gulden doch dieses Geld kannten die Einheimischen nicht. Die Expedition musste unterbrochen werden, um Kauris für die Träger herbeizuschaffen.
Der Name Kauri leitet sich vom indischen Hinduwort „Cori“ ab, was fälschlicherweise Muschel bedeutet. Im 18. Jahrhundert erhielt sie schließlich den Namen Cypraea moneta , abgeleitet vom Beinamen der griechischen Göttin Aphrodite. Hauptfundorte der Kauri sind die Malediven, Philippinen und die Küstengebiete bei Sansibar. Auf den Rufiyaa-Banknote der Malediven sind Kauris abgebildet. Einzelne Kauris wurden mit viel Geschick zu einem Strang , bestehend aus 50 einzelnen Kauris, zusammengefügt. Das Oberteil jeder einzelnen Kauri musste dazu abgetrennt werden. da jeder Strang aus 50 Kauris bestand handelt es sich hierbei um das erste“ normierte Geld“
Um das Jahr 1000 v. Chr. war die Population der Kauri knapp. Die Menschen schufen Imitationen aus den verschiedensten Materialien wie Knochen, Kupfer oder Bronze. So gesehen das erste Falschgeld der Geldgeschichte.
© Foto und Text: Geldgeschichtlicher Verein Niederrhein e.V. – Norbert Müller